Die Motoren der Yamaha RD 250 LC und der RD 350 LC sind bezüglich der Zylinderkopfschrauben und der Kühlwasserkanäle symmetrisch aufgebaut. Die Kolben sind ebenfalls symmetrisch, so dass die Zylinder und der Zylinderkopf gedreht werden können.

Dies hat den Vorteil, dass die Auslaßöffnungen in Fahrtrichtung hinten liegen und der Auspuff nicht aufwendig um den Motor herum nach hinten geführt werden muß.

Die Zylinderkopfschrauben mit Schraube 8 beginnend jeweils um eine halbe Umdrehung lösen und dann ganz herausschrauben. Den Zylinderkopf abnehmen, umdrehen und eventuell die Kühlflüssigkeit herauslaufen lassen. Die Kopfdichtung klebt in der Regel etwas. Wenn man ganz vorsichtig ist und die Dichtung beim abnehmen nicht beschädigt, kann sie nachdem sie gut gereinigt wurde wieder verwendet werden.
Die Zylinderdichtungen vorsichtig abnehmen. Die Zylinder nach oben abnehmen. Am unteren Ende der Zylinder sind ebenfalls Dichtungen. Hier besonders aufpassen. Diese reißen sehr leicht. Die Zylinderfußdichtungen abnehmen und das Kurbelgehäuse mit einem sauberen Lappen abdecken dass nichts hineinfallen kann.
Die Kolben sollten ebenfalls getauscht werden. Auf alle Fälle müssen sie jedoch gedreht werden. Dazu den Sicherungsring des Kolbenbolzens aus dem Kolben entfernen. Anschließend Sicherungsnut und Bolzenborung entgraten. Erst jetzt den Kolbenbolzen von der gegenüberliegenden Seite ausdrücken und abziehen.

Die Kolben haben sofern sie bereits Übermaß haben eine entsprechende Gravur. Wenn beide Kolben den selben Durchmesser haben, können die Kolben auf den Pleueln gelassen werden.
Manche "Motortuner" sparen sich nach dem aushohnen eines Zylinders den Kauf eines Kolbens mit Übergröße und unterlegen den Kolbenring lediglich mit einem dünnen Draht. In diesem Fall sollten die Kolben ebenfalls vertauscht werden.
Der Pfeil auf der Kolbenfläche zeigt in Richtung Auspuff.
Beim Zusammenbau von Pleuel und Kolben sollten neue Sicherungsringe verwendet werden.

Die Zylinder sind abgenommen.
Zylinder beim Zusammenbau nicht nur drehen sondern auch vertauschen.

 

Beim montieren der Zylinder müssen diese vertauscht werden. Die Zylinder haben an der Seite je eine Schraube, die nach außen gerichtet sein muß. Der ehemals rechte Zylinder im Bild muß also jetzt nach links (in Fahrtrichtung gesehen).

Während des Einbauens der Zylinder darauf achten, dass der Kolben nicht am Kurbelgehäuse beschädigt wird.
Zylinder mit einer Hand anbringen während mit der anderen Hand die Kolbenringe zusammengedrückt werden. Unbedingt darauf achten, dass die Koblenringe richtig in den Nuten positioniert sind. Nur dann lassen sie sich so weit zusammendrücken dass die Kolben in die Zylinder passen.

Das ist etwas kniffelig, wir haben eine Stunde dazu gebraucht (gerade wegen dem Draht unter dem Kolbenring).

Beim Zusammenbau die Zylinderfußdichtungen und die Zylinderkopfdichtung nicht vergessen und die Zylinderkopfschrauben in der nummerierten Reihenfolge anziehen. Grundsätzlich gilt hierbei: Die inneren Schrauben zuerst über Kreuz anziehen und dann die äußeren Schrauben ebenfalls über Kreuz nachziehen.

Diesen Vorgang so oft wiederholen, bis alle Schrauben stramm angezogen sind.

Wer einen Drehmomentschlüssel zur Hand hat: Das Anzugsmoment beträgt 24 Nm.

Temperaturfühler einbauen und mit 12 Nm anziehen.

So ist's wieder zusammengebaut.
Hier sind zur Demonstration die Vergaser falsch.

So wieder zusammen gebaut funktionieren natürlich die Vergaser nicht. Sie müssen einigermaßen waagrecht montiert sein. Die Montageadapter, an denen die Vergaser befestigt sind müssen also ebenfalls um 180° Grad gedreht werden.

Das Vergaserverbindungsrohr führt also bei korrekter Montage unter den Vergasern herum.

Also so. Die Vergaser müssen waagrecht sein.

Letzte Änderung: 20.03.2003